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Popp dich schlank - Abnehmen durch Sex: Mythos oder Realität?
Beim Sex sollte es nicht um kalorienverbraucht gehen, sondern um Intimität und Zärtlichkeit.
Sex hat viele positive Effekte: Er festigt die Bindung, sofern es denn eine gibt, erzeugt Glücksgefühle, stärkt das Immunsystem und kann sogar einer etwaigen Inkontinenz im Alter vorbeugen. Nicht zuletzt macht er auch einfach Spaß. Aber ist es wirklich möglich, durch Sex die Pfunde schmelzen zu lassen? Dieser Frage wird nun auf den Grund gegangen.
Ein kleiner Ausflug in die Biologie
Keine Sorge, hier gibt es keine langweilige Biologie-Unterrichtsstunde. Allerdings muss man bestimmte physiologische Faktoren bedenken, wenn man über das Abnehmen redet. Der Mensch verbraucht durch Muskelaktivität Energie. Manche Muskeln werden unwillkürlich vom vegetativen Nervensystem gesteuert und sind immer aktiv, dazu gehören zum Beispiel das Herz und die Atemmuskulatur. Daher verbraucht ein Mensch auch im absoluten Ruhezustand noch Energie.
Wenn man normalerweise an Muskeln denkt, so denkt man meist an einen wohlgeformten Po oder Waschbrettbauch - diese hat man ja auch stets vor sich. Zumindest im Fernsehen und mit ein wenig Glück auch im heimischen Bett und vor dem Spiegel. Durch die Aktivität dieser Muskeln - und der vielen anderen - wird Energie verbraucht, abhängig von der Intensität und Dauer der Belastung.
Die Rechnung muss aufgehen
Abnehmen kann man nur, wenn man dauerhaft mehr Energie verbraucht, als man zuführt. Dies kann durch Radfahren, Schwimmen und Laufen geschehen, aber auch durch sexuelle Aktivitäten. Nun muss man aber bedenken, dass Sex zwar subjektiv anstrengend sein mag, aber nur relativ wenig Kalorien verbraucht. "Aus der Puste" ist mein beim Sex vor allem durch die unregelmäßige Atmung, der Puls ist hoch durch die Erregung.
Bei gleichem Puls und ruhigerer Atmung verbraucht man beim Laufen oder Schwimmen allerdings deutlich mehr Kalorien. Selbst wenn man sich große Mühe gibt und eine eher anstrengende Stellung wählt, wird man als aktiver Partner kaum mehr als 400 Kilokalorien (kcal) verbrauchen, als passiver Partner sogar nur 25-30% davon. Im Vergleich dazu ist selbst langsames Jogging annähernd doppelt so effektiv.
Sex verbrennt zwar Kalorien, jedoch ist Ausdauersport effektiver.
Sex ist kein Hochleistungssport
Es gibt viele gute Gründe für Sex, aber Sex ist kein Hochleistungssport oder Wettbewerb. Man hat schließlich "miteinander" Sex und nicht "gegeneinander". Im Gegensatz zum Sport gibt es auch keinen Preis für denjenigen, der zuerst über die "Ziellinie" kommt - in den meisten Fällen ist dies ohnehin der Mann. Sportlichen Ehrgeiz und herausfordernde Stellung in allen Ehren, man sollte aber nicht die Zärtlichkeit und Intimität vergessen.
Ein grober Quickie mag ab und zu ganz nett sein, aber er ersetzt sicherlich nicht die Runde im Schwimmbecken. Je ambitionierter man zu Werke geht, desto höher ist auch das Verletzungsrisiko. Nicht nur das Material wird strapaziert, sondern auch der Genitalbereich durch ein zu hektisches und mechanisches Vorgehen - zumindest diese Parallele gibt es zum Sport.
Das Körpergefühl entscheidet
Viele Menschen wollen abnehmen, um sich selbst und dem Partner (oder etwaigen Flirts) zu gefallen. Sportlichkeit ist jedoch nicht gleich gutem Aussehen. Wer schon einmal bei den Olympischen Spielen den Wettkämpfen der schweren Gewichtheber oder Ringer zugesehen hat, wird Zweifel an der Definition des Begriffes "Athlet" bekommen. Obwohl diese eher kräftig gebauten Damen und Herren optisch wesentlich eher dem Durchschnittsbürger entsprechen, sind sie viel fitter - sogar als manch schlanke Person.
Konstitutionsbedingt gibt es Typen, welche einfach dazu neigen, mehr Fettpölsterchen in bestimmten Bereichen anzusetzen. Forscher haben bereits einige Gene gefunden, welche die Körpermaße von Personen erklären könnten. Wichtig ist das eigene Körper- und Selbstwertgefühl, nicht nur das bloße Aussehen. Wer selbstbewusst ist und mit seinem Körper im Bett richtig umzugehen weiß, muss nicht aussehen wie ein Superstar.
Abnehmen durch Sex
Sexy und schlank durch Sex?
Wie bereits erwähnt, kommt es auch immer auf die Sexstellung an, oder ob man aktiv oder passiv agiert. Der aktive Part verbrennt natürlich immer mehr Kalorien als der passive Partner. Für Frauen eignet sich zum Abnehmen die Reiterstellung sehr gut. Hier können pro Minute fast 50 Kalorien verbrannt werden.
Männer profitieren eher von der Missionarsstellung - sie verbrennen dabei in der Regel 40 Kalorien pro Minute. Beim Blowjob können beide profitieren. Derjenige, der den Blowjob empfängt kann bis zu 40 Kalorien verbrennen. Der aktive Partner sogar bis zu 150 pro Minute.
Auch das Küssen verbrennt übrigens Kalorien - das Vorspiel darf deshalb gerne etwas länger ausfallen. Bei einem Kuss werden bis zu 38 Gesichtsmuskeln aktiv. Da können schonmal 20 Kalorien verbrannt werden. Besonders lange Küsse sorgen übrigens außerdem für glatte Haut.
Sport und Sex - beides positiv, aber lieber nur getrennt
Abschließend kann man also feststellen, dass das Abnehmen durch Sex kein bloßer Mythos ist. Es hinge jedoch immer von der Zeitdauer und Intensität ab. Allerdings gibt es viel effektivere Methoden. Beim Sex ermüden die Muskeln viel schneller, als bei gleichmäßigem Ausdauersport. Falls sich jemand zu sportlichen Höchstleistungen im Bett berufen fühlt, so sei ihm dies gegönnt. Wer schon einmal eine Stunde lang Sex gehabt hat, wird sich gut vorstellen können, warum die Muskeln brennen und man langsam "wund" wird. Sex und Sport lassen sich auch anderweitig kombinieren: Zunächst treibt man gemeinsam Sport, danach treibt man "es" richtig - sofern man nicht schon zu schlapp ist. Auch hier gilt: Übung macht den Meister.
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