Sex-Tipps & Beziehungsratgeber - Übersicht
Männliche Masturbation - Wenn die Lust zur Sucht wird
90% der Männer tuen es, der Rest lügt - die Masturbation. Wenn ein One-Night-Stand oder der Gang zu einer Prostituierten nicht infrage kommt, kann man sich immer noch selbst befriedigen. Wenn die Partnerin nicht will, wollen auch Männer in einer festen Beziehung hin und wieder nicht auf die Annehmlichkeiten der Masturbation verzichten. Allerdings kann die Selbstbefriedigung auch zu einer Sucht werden.
Positive Effekte und Geschichte
Die Masturbation bietet - wie der herkömmliche Sex mit einer Partnerin - viele Vorteile. Sie senkt den Blutdruck, entspannt und man kann durch sie Stress abbauen, zudem verbessert sie zumindest zeitweilig das allgemeine Wohlbefinden. Der positive Effekt bei Kopf- und Gliederschmerzen wurde mittlerweile auch medizinisch belegt. Wenn es einmal nur um einen Orgasmus und nicht um Nähe und Intimität geht, ist sie das Mittel der Wahl. Die Masturbation ist praktisch so alt wie die menschliche Sexualentwicklung. Diese reine Triebabfuhr galt lange Zeit als absolutes Tabu, vor allem nach christlicher Interpretation. Erst seit der "sexuellen Revolution" der 60er Jahre gilt Masturbation als ein natürlicher Vorgang, welcher moralisch nicht verwerflich ist. Wer seinen Körper sowie die eigenen Wünsche und Bedürfnisse kennt, ist auch ein besserer Liebhaber.
Wie oft ist bei der Selbstbefriedigung "normal"?
Viele Männer kennen Geschichten aus dem Bekanntenkreis. Die meisten unterscheiden sich nicht von bloßem Hörensagen. Es gab jedoch schon vor längerer Zeit ernsthafte Studien von Sexualwissenschaftlern zu dem Thema. Solche Studien sind aber auch immer ein Abbild ihrer Zeit und ihres Entstehungsortes. In Deutschland ist es kein Makel, sich zur Selbstbefriedigung zu bekennen, in anderen Ländern und Kulturkreisen gilt es als verpönt oder sogar als moralisch verwerflich. Laut einer Studie befriedigen sich 94% aller Männer mehr oder weniger häufig selbst. Die Häufigkeit schwankt stark mit dem Alter, Familienstand und individuellen Gesundheitszustand des Mannes. Während Teenager im Alter von 16-19 Jahren nahezu täglich oder auch mehrmals täglich "Hand anlegen", reicht es vielen Männern im Alter von über 40 schon einmal die Woche oder seltener.
Die Aussagekraft von Statistiken
Statistiken sind schön und gut, allerdings lassen sie oft nur generelle Aussagen zu. Sie erfassen niemals den letztendlichen Einzelfall. Ab wann es "zu oft" oder "zu regelmäßig" stattfindet, ist daher immer vom jeweiligen Mann selbst abhängig. Nach spätestens 3 bis 4 Orgasmen in kurzer Abfolge kommt ohnehin meist nur noch "heiße Luft", zudem nimmt die Intensität der Orgasmen ab. Wo liegt also der Unterschied zwischen einem normalen Masturbationsverhalten und einer sexuellen Zwangshandlung, oft als "Sucht" bezeichnet? Es gibt keine klare Trennlinie wie zum Beispiel X Mal in Y Tagen. Bedenklich wird es dann, wenn man nicht darauf verzichten kann und andere Lebensbereiche vernachlässigt. Beobachtbar ist auch, dass der Antrieb, eine Sexualpartnerin zu finden, stark abnimmt. Zudem hat man(n) - wenn es zu tatsächlichem Sex kommt - oft Probleme, zum Orgasmus zu kommen, wenn man sich nicht noch zusätzlich selbst stimuliert. Sexualwissenschaftler raten daher, Masturbation nicht als "Selbstbelohnung" zu nutzen, zum Beispiel nach einem erfolgreichen Arbeitstag im Sinne von: "Das habe ich mir jetzt verdient!"
Fehlprägungen und Verhalten
Männliche Masturbation geschieht selten ohne konkrete Stimulation, umgangssprachlich nennt man dies scherzhaft "Wichsvorlage". Dies können Hefte, Filme, Telefonsex oder in letzter Zeit auch Internet-Streams und Bildergalerien im Netz sein. Durch jahrelangen und sehr einseitigen Konsum können Fehlprägungen entstehen, was den Sex mit einer echten Partnerin im späteren Verlauf erschwert. Masturbation kann tatsächlich eine psychische und körperliche Sucht werden. Während des Orgasmus werden Glückshormone (Endorphine) und diverse andere Hormone (Oxytocin, Noradrenalin) ausgeschüttet, welche Müdigkeit bewirken. Männer, welche häufig masturbieren und dann schlagartig darauf verzichten müssen, berichten von einer schlechten Grundstimmung bis hin zu Depressionen sowie von einem gestörten Schlafrhythmus. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn man immer kurz vorm Schlafengehen masturbierte. Wenn man aus reiner Gewohnheit masturbiert, stellt sich irgendwann auch ein Abnutzungseffekt ein.
Masturbation: Natürlich - aber mit Bedacht
Als Mann sollte man sein Masturbationsverhalten kritisch hinterfragen. Grundsätzlich spricht überhaupt nichts dagegen, allerdings muss man auch zeitweilig darauf verzichten können. Wer Zweifel daran hat, ob die eigene Masturbationshäufigkeit noch "normal" ist, sollte nicht zögern, sich in Behandlung zu begeben. Erfahrene Sexualmediziner und Therapeuten sind nicht umsonst Experten auf diesem Gebiet und können den Einzelfall richtig einschätzen. Damit die Lust an der Masturbation nicht zum Frust wird, schadet ein wenig Selbstkontrolle und Enthaltsamkeit auch nicht. Je mehr Zeit zwischen zwei Orgasmen vergeht, desto intensiver können sie sein. Ein einfacher Weg dazu ist die Keuschhaltung mittels eines Peniskäfigs - mehr dazu im Ratgeber hier.
Erotische Kontakte entdecken Sie in unserer Erotikanzeigen Kategorie.
Ähnliche Erotik-Ratgeber
- Ich bin sexsüchtig - was kann ich gegen Sexbesessenheit tun?
- Pornofilme - schon längst keine reine Männerdomäne mehr
- Musik beim Sex - Stimmungsvolle Begleitung oder Lustkiller?
- Schadet Sex während der Schwangerschaft dem ungeborenen Baby?
- Übersicht aller Sextipps & Beziehungsratgeber
- Dating Ratgeber - Erfolgreiches Dating über Kontaktanzeigen
- Sex-Abkürzungen und Begriffe im Sexlexikon von A-Z erklärt
Die neuesten Erotik-Kleinanzeigen
Dieser Artikel wurde von einem freien Redakteur verfasst; darin zum Ausdruck gebrachte Meinungen entsprechen nicht notwendig den Meinungen von markt.ch.
Bildquellen:
Bild 1: © andreapesce / fotolia.com
Bild 2: © ArtHdesign / fotolia.com