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Sex Geschichten für Frauen - Von Fanny Hill bis Fifty Shades
Auch für Frauen gibt es heute ein breites Angebot an erotischer Literatur, wie man es noch vor 50 Jahren kaum gesehen hätte. Spätestens der Bestseller Fifty Shades of Grey von E.L. James hat der Welt klar gemacht, dass auch Frauen das Recht haben, Erotikromane zu lesen. Doch neben der für manche abschreckenden Welt des BDSM, wie es in Fifty Shades of Grey und vielen darauf folgenden Sex Geschichten behandelt wurde, bietet das Genre noch so viel mehr!
Graue Vorzeit der erotischen Literatur
Erotische Texte finden sich seit Urgedenken. Das „Hohelied Salomos“, eine voller poetischer Metaphern und Allegorien steckende Rhapsodie zweier Liebender, ist ein aus der Bibel ausgeschiedener, sogenannter apokryphischer Text. „Ein Lustgarten sprosst aus dir“, heißt es da, „allerbester Balsam.“ Man kann davon ausgehen, dass erotische Geschichten so alt sind wie die Menschheit selbst - auch jene für Frauen. Unsere VorfahrInnen waren keineswegs so prüde, wie es das Klischee will. Nicht umsonst weiß man von kleinformatig gedruckten Büchlein aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die Frau, sobald jemand anderes den Salon oder das Gemach betrat, diskret in der Rocktasche verschwinden lassen konnte. Ein erwähnenswertes Werk jener Zeit ist John Clelands „Fanny Hill“, die Memoiren einer fiktiven Prostituierten. Dieses Werk galt als so skandalös, dass es erst seit den 1960er Jahren auf der ganzen Welt frei verkäuflich ist. Ebenfalls im 18. Jahrhundert, der Zeit von Marie Antoinette, anzusiedeln, ist „Die 120 Tage von Sodom“ von Marquise de Sade, nach dem nicht umsonst der Sadismus benannt worden ist.
Ein Genre nicht nur für Männer
Lange Zeit sollte es - wenigstens offiziell - keinerlei erotische Literatur geben, die sich an Frauen wendet. Jedoch geht es in den Werken der Romantik und in den so genannten Gothic Novels für ihre Zeit erotisch zu. Gestalten wie Vampir oder Werwolf, die aus jener Zeit stammen, haben nicht umsonst eine starke erotische Anziehungskraft. 1928 erschien ein Klassiker des Genres, D.H. Lawrences „Lady Chatterleys Liebhaber“, der den Seitensprung einer Frau der Oberschicht thematisierte und mit seiner Unverblümtheit das damalige Publikum schockierte. Ein sadomasochistisches, ebenfalls zum Klassiker gewordenes Werk erschien 1954 unter dem Titel „Die Geschichte der O“. Es sollte jedoch bis 1992 dauern, dass erotische Literatur für Frauen gezielt vermarktet wurde. In diesem Jahr eröffnete das Label Black Lace seine Pforten, das dem Verlag Virgin Books untersteht. Das Label druckt dreierlei Arten erotischer Literatur für Frauen: Modern, historisch und übernatürlich - womit wir wieder bei den Vampiren und Werwölfen wären. Es war sofort ein so großer Erfolg, dass seitdem immer mehr Verlage sich dazu inspiriert gefühlt haben, sich auf den Bereich der Erotikliteratur für und von Frauen zu spezialisieren. Inspiriert von Black Lace, werden Ihnen hier die drei von dem Label eingeführten Bereiche und insbesondere natürlich ihre Highlights näher gebracht.
Normal ist nicht gleich langweilig
Tatsächlich kann zeitgenössische erotische Literatur die aufregendste sein. Schon fast als moderner Klassiker zu bezeichnen ist hierbei der frisch verfilmte Bestseller „Feuchtgebiete“ von Charlotte Roche, in dem Protagonistin Helen die unmädchenhaften Gegenden ihres achtzehnjährigen Körpers kennen und lieben lernt und dabei eine Faszination mit Exkrementen und allerhand anderem, was frau wohl sonst noch so als „ekelhaft“ empfinden würde, entwickelt. Harmloser geht es da in „Nie genug“ von Melanie Hinz zu, in dem die heimliche Erotikromanautorin Emma, ein Mauerblümchen, wie es im Buche steht, dem muskulösen, tätowierten Mountainbiker Sam begegnet, der sich innig in sie verliebt. Katelyn Faith bietet mit „Fesselnde Liebe“ die Geschichte einer Literaturstudentin, die auf einer Buchmesse einem erfolgreichen Autor sehr nahe kommt. Der spritzige Stil der Autorin macht dabei die erotische Begegnung der beiden zu etwas ganz Besonderem. Die zeitgenössische Erotikliteratur bietet alles, was das weibliche Herz begehrt.
Historisch und doch zeitlos
Was begeistert frau wohl so an historischen Liebesromanen? Es ist wohl die romantische Kulisse, oder wo findet man heutzutage schon einen echten Ritter oder Marquess? Auch die mangelnde Erreichbarkeit via Handy und Facebook, so bequem diese auch sein können, und damit die Angewiesenheit auf den althergebrachten Brief des Liebhabers, den man heimlich lesen muss, üben selbstverständlich ihren Reiz aus. Robin Schones „Club der verbotenen Lüste“ thematisiert beispielsweise das Leben einer Frau des viktorianischen Englands, und wie sie, als ihr Mann stirbt, beschließt, alle Moralvorstellungen über weibliche Sexualität ihrer Zeit in die Tonne zu treten. Ins alte Venedig entführt „Laura“ von Mona Vara, in dem die Titelheldin von ihrem Mann Huren und willigen Mädchen zuliebe allein gelassen wird, aber schließlich Briefe von einem heimlichen Verehrer erhält.
Übernatürlich sexy
Seit dem Teenie-Erfolgsroman „Twilight“ muss man als Fan paranormaler Erotik nicht lange suchen. In Laurell K. Hamiltons „Anita Blake“-Reihe wird man beispielsweise bestens bedient. Die Titelheldin ist eine Vampirjägerin, die allerhand interessanten Gestalten begegnet, vom Vampir bis hin zum Wertiger, und keine Scheu hat, ihr Interesse auf körperliche Weise auszuleben. Wer es also ausgefallen und witzig mag, ist mit Anita Blake bestens bedient. Gleich zwei erwähnenswerte Serien von Sex Geschichten vor übernatürlichem Hintergrund hat die Autorin Nalini Singh verfasst: Ihre „Gestaltwandler“-Serie thematisiert die Liebe zwischen selbstbewussten Menschenfrauen und den verführerischen Werleoparden und -wölfen. Die Serie „Gilde der Jäger“ hingegen behandelt die Beziehung zwischen der Vampirjägerin Elena und dem heißen Erzengel Raphael, furchteinflößend und mächtig. Auch der Weltbestseller „Fifty Shades of Grey“ findet seine Wurzeln hier: Schließlich begann der aufregende Roman als eine Fan-Geschichte zu „Twilight!“
Natürlich darf ich!
Unterm Strich gibt es nur noch eines zu sagen: Wenn das große Angebot an erotischer Literatur für Frauen nicht zeigt, dass auch wir heutzutage ungeniert solche konsumieren dürfen, was dann?
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