Erotikratgeber - Übersicht
Queer Sexualität - eine Einführung
Über Sexualität wird seit jeher gestritten. Jeder, der von der gesellschaftlichen “Norm” abweicht, weiß, dass dies in bestimmten Situationen zum Problem werden kann. Und das, obwohl wir in einer Zeit leben, die bereits diverse sexuelle Revolutionen gesehen hat. Queer Sexualität ist ein Konzept aus dem Ende des letzten Jahrhunderts und stellt ein solches Normendenken radikal infrage.
Wer ist queer?
Das Wort queer stammt aus dem Englischen und bezeichnet eigentlich das, was irgendwie seltsam, komisch, eben nicht “normal” ist. In den 80ern und 90ern wurde die vermeintliche Beleidigung jedoch aufgegriffen, um sich unter diesem Schlagwort als Gruppe zu formieren, die keine Lust mehr auf feste Zuschreibungen von Sexualität hatte. Dieses Aufbrechen von Schubladen zeigt sich auch darin, dass queer so ziemlich jeder sein kann, der sich selbst als queer sieht. Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender, Pansexuelle usw.: Sie alle weichen von dem sexuellen Leitbild ab, das unsere Gesellschaft kennt. Aber obwohl Heterosexualität dieses Leitbild bestimmt, können sich auch Heterosexuelle als queer verstehen. Dann nämlich, wenn ihre Sexualität zwar ausschließlich auf das andere Geschlecht gerichtet ist, sie aber in ihren Liebespraktiken wie auch immer geartet von der Norm abweichen. Wer z.B. BDSM oder Polyamorie betreibt, kann ebenfalls als queer durchgehen. Es geht also um viel mehr als um die gängige Unterscheidung zwischen “sex” (biologisches Geschlecht) und “gender” (soziales Geschlecht).
Queere Identität
Hier besteht auch der größte Unterschied zu klassischen Schwulen- und Lesbenbewegungen: Diese kämpften zwar auch gegen Heteronormativität und Diskriminierung. Doch sie behaupteten speziell schwule oder lesbische Identitäten für sich. Diese würden nach der queer theory dann aber wieder in genauso striktem Schubladendenken enden. Daher sagen queer Aktivisten, dass die Sache mit den Identitäten ganz anders läuft. Identitäten sind ständig in Bewegung, das ganze Leben lang. Wer in seinen 20ern polyamoröse Beziehungen zu Männlein und Weiblein jeglicher Couleur pflegt, kann schon 10 Jahre später monogamer Ehemann und Vater sein und nochmal 10 Jahre später sieht sie Sache vielleicht schon wieder anders aus.
Ethnie, Alter, Geschlecht
Und das ist dann auch völlig in Ordnung. Wie auch immer sich die betreffende Person selbst definieren würde, “queer” könnte die ganze Zeit quasi als Oberbegriff funktionieren. Da sich das queere Denken selbst als etwas radikal Neues und Offenes versteht, legt es den Fokus nicht nur auf Fragen des Geschlechts und der Sexualität. Je nach Zugang wird auch z. B. auch die Ethnie eines Menschen thematisiert, die Sozialisation oder das Alter. In diesem Sinne stellt die queer theory quasi ein ganzheitliches Konzept dar, um Identität zu beschreiben. Im allgemeinen Sprachgebrauch meint man allerdings durchaus Sexualität, wenn es um die Zuschreibung “queer” geht.
Jedem das seine: Das ist queer
Anfeindungen
Klingt natürlich erst einmal als könne niemand ernsthaft etwas dagegen haben. Doch in Zeiten, in denen dem “Gender-Wahnsinn” immer wieder der Krieg erklärt wird, muss sich die Community stets neu beweisen. Denn oft wird ihr vorgeworfen, dass ihre Forderungen nicht umsetzbar und deswegen hirnrissig seien. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere Leser noch wie heftig 2014 die Debatte um eine geschlechtsneutrale Anrede vonstatten ging. Den Studenten der Berliner Humboldt Universität wurde vorgeschlagen, ihre Mails fortan mit “Sehr geehrtx Profx. Lann Hornscheidt” zu beginnen. Auch wenn sich der Vorschlag (vielmehr war es nämlich nicht) als wenig praktisch erwies (wie soll man z. B. einen ganzen Artikel schreiben, in dem sämtliche männliche oder weibliche Pronomen vermieden werden?): die anschließenden Morddrohungen und Aggressionen überschritten Grenzen und zeigen, dass queere Menschen noch lange nicht so frei neben dem normativen Leitbild existieren können wie sie es fordern.
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