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Die 5 häufigsten vaginalen Erkrankungen
Vaginale Erkrankungen sind meist leicht zu erkennen.Die gesunde Scheidenflora ist besiedelt von unterschiedlichen Keimen, die zur Abwehr von Krankheitserregern dienen. Der größte Anteil von Keimen besteht aus Milchsäurebakterien, die für das saure Milieu der Scheide verantwortlich sind. Die vorhandenen Milchsäurebakterien bilden darüber hinaus weitere Stoffe, die konkurrierende Erreger in ihrem Wachstum hemmen. Soweit wäre alles in Ordnung und so sollte es bleiben. Leider gibt es jedoch immer wieder Störungen im Scheidenmilieu, die zu unangenehmen Symptomen führen. Im Folgenden stellen wir daher die fünf häufigsten vaginalen Erkrankungen vor und erklären, was man dagegen tun kann.
1. Was niemand braucht – die Blaseninfektion
Symptome
Ein Infekt der Harnblase führt zur Zystitis (Blasenentzündung). Brennen beim Wasserlassen ist das erste Zeichen, dass eine Infektion mit Bakterien stattgefunden hat. Zudem tritt häufiger Harndrang auf und der Harn kann nicht mehr gehalten werden. Der Urin ist oft trüb und kann sogar Blut enthalten. In manchen Fällen kann auch Fieber auftreten. Da sich die Entzündung schnell ausbreitet und eine Nierenentzündung nach sich ziehen kann, ist mit dieser Infektion nicht zu spaßen.
Ursache
Eine Blaseninfektion kann bei Frauen dann auftreten, wenn die Harnröhre verkürzt ist und deshalb besonders nah an Scheide und After liegt - so kommen immer wieder Bakterien hinein. Zudem kann Sex die Entzündung begünstigen - er kann kleine Risse in der Harnröhre verursachen und durch die Bewegung Bakterien hineinreiben. Weiterhin kann das unvollständige Entleeren der Blase, z.B. in der Schwangerschaft oder aufgrund einer Gebärmuttersenkung eine Ursache sein. Auch Spermizide, die auf Kondomen oder Scheidendiaphragmen zu finden sind, können Grund für eine Blaseninfektion sein.
Häufiger Sex kann eine Blasenentzündung auslösen.Behandlung
Dein Gynäkologe findet die Erkrankung schnell heraus und wird Dir ein Antibiotikum verschreiben. Bei langfristiger oder häufiger Einnahme von Antibiotika solltest Du über Möglichkeiten einer anderen Therapie nachdenken, da Antibiotika nicht nur Krankheitserreger, sondern ebenfalls wichtige Darmbakterien abtötet.
Teste in beschwerdefreien Zeiten die Einnahme von Enzymen, die die Wahrscheinlichkeit weiterer Infektionen senkt. Wenn Du immer wieder zu Infektionen neigst, lass Dich gegen eine Blaseninfektion impfen. Alles ist besser, als über längere Zeiträume Antibiotika zu nehmen.
2. Chlamydien – gerne still und heimlich
Symptome
Eine Infektion mit Chlamydien kann beschwerdefrei ablaufen bis irgendwann Eileiterentzündungen, Verwachsungen oder Unfruchtbarkeit auftreten. Die Infektion kann sich ebenso sehr früh durch Brennen beim Wasserlassen, Zwischenblutungen und Muttermundentzündungen bemerkbar machen. Auch Ausfluss aus der Harnröhre sowie Jucken und Brennen können auftreten.
Ursache
Chlamydien werden in der Regel beim Sex übertragen. Sie lassen sich in Schleimhäuten von Enddarm, Scheide und Harnröhre sowie im Sperma finden (auch im Lusttropfen). Kommt man in Kontakt mit infizierten Schleimhäuten oder Körperflüssigkeiten, kann man sich anstecken. Das geht auch indirekt über Hände, Sexspielzeug etc.
Die Ansteckung erfolgt über sexuelle Kontakte. Männer gehen meist beschwerdefrei aus, können aber Überträger der Erreger sein.
Vorsorge & Behandlung
Auch hier gilt der Rat der regelmäßigen Kontrolle beim Gynäkologen. Zum Nachweis von Chlamydien wird ein Abstrich aus dem Gebärmutterhalskanal und evtl. aus der Harnröhre gemacht. Ein Blutserumtest weist Antikörper nach, die als Hinweis dienen, ob bereits eine Infektion der Erreger vorgelegen hat. Wer seine Sexpartner häufig wechselt, hat ein höheres Risiko, sich anzustecken. Kondome können meist schützen, bieten aber auch keine vollkommene Sicherheit. Behandelt werden Chlamydien mit Antibiotika oder Tetrazyklinen.
3. Es juckt und der Hefe-Pilz ist da
Pilzinfektion: Eine der häufigsten vaginalen Erkrankungen.Symptome
Candida albicans ist der Pilz, mit dem viele Frauen bereits mehrfach in Berührung gekommen sind. Aber auch Mykosen und Soor zählen zu den gängigen Hefe-Pilz-Erkrankungen. Ein Brennen in der Scheide, Juckreiz, krümelig-gelblicher Ausfluss, all das weist auf eine Besiedelung von Hefe-Pilzen hin. Bei akuten Infektionen kann es auch zu Schwellungen kommen. Vor der Menstruation können sich die Beschwerden verstärkt äußern.
Ursache
Hefepilzen in der Scheide sind an sich nicht problematisch, da die örtlichen Bakterien diese bekämpfen können. Wenn das Immunsystem jedoch geschwächt ist und der Pilz sich ausbreiten kann, kommt es zu Beschwerden. Meist liegt es an einer Veränderung der Schleimhäute oder im Hormonhaushalt. Zudem kann zu viel Intim-Hygiene, die Behandlung mit Antibiotika, die Pille, zu enge Kleidung (Synthetik) oder eine andere Erkrankung die Ursache sein.
Behandlung
Durch einen vaginalen Abstrich kann der Pilz durch Deinen Gynäkologen nachgewiesen werden. Pilzinfektionen sind meist unproblematisch zu behandeln. Vaginalzäpfchen (Antimykotika) erledigen das Problem in 3 bis 5 Tagen.
Auf Sex musst Du verzichten, so lange du Symptome bemerkst. Nach Behandlung solltest Du vorsichtshalber 5 bis 7 Tage vergehen lassen, um sicher zu sein, dass Du niemanden mehr anstecken kannst.
4. Der Gast auf ewig – die Herpesviren
Symptome
Am Anfang kommt zu Schwellungen, Rötungen und Jucken. Außerdem kann ein brennendes und stechendes Gefühl auftreten. Schmerzhafter Bläschenausschlag im Genitalbereich geht in Geschwüre über, die bis zur Heilung verschorfen. In den Bläschen befindet sich eine eitrige Flüssigkeit, die ansteckend ist. Zudem kann es zu Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen kommen. Im Lippenbereich ist Herpes bekannt, im Genitalbereich weniger.
Ursache
Herpesviren können sich beim Oralverkehr vom Mund in den Genitalbereich übertragen.Zu Genital-Herpes kommt es, wenn sich der Herpes an den Lippen in den Genitalbereich überträgt. Dies geschieht meist durch Oralverkehr oder infizierte Hände, geht aber auch durch infizierte Gegenstände. Über kleinste Verletzungen in der Schleimhaut können sich die Viren einen Weg in Deinen Organismus bahnen.
Behandlung
Abstrich, Zellkultur und meist außerdem eine serologische Spezialuntersuchung erbringen den Nachweis der Erkrankung. Schmerzstillende und virushemmende Medikamente und hautheilende Salben kommen zum Einsatz. Die Erstinfektion findet grundsätzlich über Sexualkontakt statt. Eine weitere Infektion ist auch ohne Sexualkontakt möglich, da Herpes-Viren sich oft in Nervenzellen festsetzen und überleben. Reinfektionen sind somit möglich.
5. Häufiger als gedacht - Warzenviren & Feigwarzen
Symptome
Am Fuß oder an der Hand, hast Du sicher bei anderen die ein oder andere Warzen gesehen. Es gibt sie auch im Genitalbereich. Sie treten in der Regel als Feigwarzen auf und können ganz unterschiedlich aussehen, z.B. Knoten in weiß, braun, rot oder sogar Wucherungen. Zu finden sind Feigwarzen an Anus, Scheide oder Penis. Meist haben Betroffene keine Beschwerden, es kann aber zu Schmerzen, Brennen und Jucken kommen.
Ursache
Feigwarzen können sich dann ansiedeln, wenn das Immunsystem geschwächt ist - der Körper infiziert sich dann mit humane Papillomviren (HPV). Übertragen werden die Viren durch ungeschützten Geschlechtsverkehr - auch oral oder anal (oder Petting).
Behandlung
Die Warze als harmlose Volkskrankheit? Leider nicht. Bestimmte Viren sind als Vorstadium für Krebs bekannt. Eine Begutachtung seitens des Gynäkologen, eine virologische, histologische und zytologische Untersuchung ist erforderlich. Behandelt wird die Erkrankung mit virushemmender Lösung. Manchmal sind operative Maßnahmen zur Entfernung der Warzen nötig.
Schütze Dich so gut es geht
Lass es nicht so weit kommen. Schütze Dich so gut es geht. Verzichte bei One-Night-Stands niemals auf den Einsatz von Kondomen. Lerne Deinen Partner kennen, bevor Du auf Schutz beim Sex verzichtest. Ernähre Dich gesund, übertreibe es nicht mit der Hygiene, aber setz Dich auch nicht überall hin (Bänke in Schwimmbädern gehören zu den wenigen Möglichkeiten, sich vaginale Infektionen ohne Sexualkontakt zuzuziehen). Mache Sport und denke nicht zu viel darüber nach, was Du alles bekommen könntest. Bleib gesund.
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