Kinderwunsch in homosexuellen Beziehungen - wie vorgehen?
Kinderwunsch und homosexuell - das ist nicht immer einfach.Paare, die aus verschiedenen Gründen keine eigenen Kinder zeugen können, müssen in der Familienplanung oft Hürden überwinden. Dies gilt besonders für gleichgeschlechtliche Paare, ob schwul oder lesbisch. Lange Zeit gab es das Vorurteil, dass gleichgeschlechtliche Paare keine guten Eltern sein könnten. Zum Glück hat sich diese Ansicht verändert und für schwule oder lesbische Paare sind inzwischen viele Dinge einfacher geworden.
Erfahre hier, wie die Gesetzeslage aussieht, was sich in den letzten Jahren verändert hat und welche Erfolgschancen es für gleichgeschlechtliche Paare gibt. Wir haben diese Informationen in einem fiktiven Beispiel zusammengefasst.
Die Regenbogenfamilie
Regenbogenfamilien werden immer häufiger gesehen, auch wenn sie früher selten waren. Eine Regenbogenfamilie besteht aus einem gleichgeschlechtlichen Paar und deren Kindern. Diese Paare können verheiratet sein, in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben oder in einer Lebensgemeinschaft sein.
Die Kinder müssen dabei nicht die leiblichen Kinder beider Partner sein. Es kann sich um Kinder aus früheren Beziehungen handeln, adoptierte Kinder oder Kinder, die durch Samen- oder Eizellenspende entstanden sind.
Adoptionsrecht
Das deutsche Recht macht es Homosexuellen oft schwer.Früher nur schwer möglich
Timo und Nick sind seit acht Jahren ein Paar und wie viele gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland wünschen sie sich Kinder, um als richtige Familie zu leben. Beide haben stabile Einkommen, ein liebevolles soziales Umfeld und eine solide Beziehung. Dennoch war der Weg früher steinig, da eine gemeinsame Volladoption gesetzlich nicht möglich war. Nur einer der beiden konnte das volle Sorgerecht erhalten, während der andere nur ein „kleines“ Sorgerecht hatte. Da die Adoption als Einzelperson ohnehin schwierig durchzusetzen ist, mussten Timo und Nick andere Optionen in Betracht ziehen.
Gesetzesstand seit 2017
Mit dem Gesetz zur "Ehe für alle" (Oktober 2017) hat sich die Lage für gleichgeschlechtliche Paare stark verbessert. Sie dürfen jetzt nicht nur heiraten, sondern auch gemeinsam Kinder adoptieren. Gleichgeschlechtliche Paare haben damit dieselben Rechte wie heterosexuelle Paare.
Stiefkindadoption
Seit 2001 ist die Stiefkindadoption in Deutschland auch für gleichgeschlechtliche Paare erlaubt. Hat einer der Partner leibliche Kinder aus einer früheren Beziehung oder bereits adoptierte Kinder, kann der andere Partner ebenfalls rechtlicher Elternteil werden. Dies war früher nur verheirateten Paaren vorbehalten, doch jetzt gilt es auch für eingetragene Lebenspartnerschaften. Für Timo und Nick ist diese Option jedoch keine Lösung, da sie beide keine leiblichen Kinder haben.
Leihmutterschaft im Ausland
Die Leihmutterschaft ist in Deutschland verboten und gestaltet sich schwierig.In Deutschland ist Leihmutterschaft verboten, und obwohl das Verbot nur für den Arzt gilt, der den Eingriff vornimmt, ist es schwierig, einen Mediziner zu finden, der das Gesetz bricht. Der Weg führt daher oft ins Ausland, da deutsche Behörden verpflichtet sind, die Kinder anzuerkennen und in das Geburtenregister einzutragen.
Jedoch kann dieses Verfahren mehrere zehntausend Euro kosten, und es können Probleme bei der Einreise nach Deutschland auftreten. Zudem bleibt die deutsche Staatsangehörigkeit oft verwehrt. Eine Option wäre, wenn Nicks Samen verwendet würde und er damit der leibliche Vater wäre. Er könnte das Kind später in Deutschland adoptieren – vorausgesetzt, die Leihmutter stimmt zu.
Queer Family
Schließlich entscheiden sich Timo und Nick für das Konzept der Queer Family. Dabei schließen sich oft schwule Paare und lesbische Paare zusammen, um ein Kind gemeinsam großzuziehen. Doch auch das bringt Herausforderungen mit sich, denn man wird durch das gemeinsame Kind ein Leben lang verbunden. Vertrauen und klare Absprachen sind in solchen Konstellationen besonders wichtig.
Unsicherheiten und Ängste
Timo hat sich lange mit Heike, einer Freundin aus Schulzeiten, über seine Familienplanung ausgetauscht. Heike lebt in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung mit Susanne, und auch sie denken über eine Queer Family nach. Heike will das Kind austragen, Timo stellt seinen Samen zur Verfügung.
Alle vier Eltern wissen, dass es viel Arbeit und Verantwortung sein wird, sich in Erziehungsfragen zu einigen. Unzählige Fragen stehen im Raum: Welche Untersuchungen während der Schwangerschaft sind wichtig? Wer sieht das Kind wann? Und welche rechtlichen Schritte müssen unternommen werden? Auch hier bleibt das rechtliche Elternverhältnis kompliziert, da nur Timo und Heike als leibliche Eltern anerkannt werden.
Kinderwunsch bei lesbischen Paaren
Das Wichtigste in der Erziehung: Liebe und Halt.Lesbische Paare können inzwischen ebenfalls gemeinsam ein Kind adoptieren. Dank der "Ehe für alle" ist dies rechtlich möglich. Möchten sie jedoch ein leibliches Kind, haben sie es etwas leichter als schwule Paare. Durch Insemination in speziellen Kliniken kann eine Frau mithilfe eines Spendersamens schwanger werden, der entweder aus einer Samenbank oder von einem ausgewählten Spender stammt. Manchmal wird sogar die Eizelle der Partnerin befruchtet, sodass das Kind biologisch beiden Müttern zugeordnet werden kann.
Dieser Eingriff ist jedoch kostspielig, und die Kosten werden nicht immer vom Staat übernommen. In vielen Fällen müssen die Frauen verheiratet sein und sich beide als Eltern des Kindes eintragen lassen.
Vertrauen und Vernunft
Konflikte lassen sich in keiner Familie vermeiden. Es ist entscheidend, dass man das Abenteuer Queer Family nur mit Menschen eingeht, die vertrauenswürdig und liebevoll sind. Offenheit und Empathie sind die wichtigsten Bausteine für eine glückliche Familie, unabhängig von der Familienkonstellation.
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